deutsch-britischer Schriftsteller, Historiker und Soziologe; Privatgelehrter; Veröffentl.: wiss.-soziolog. Arbeiten (Standardwerke zur Geschichte des Holocaust, u. a. "Theresienstadt 1941-1945 - Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft", "Der verwaltete Mensch – Studien zur Deportation der Juden aus Deutschland"); Romane, Erzählungen, Gedichte, u. a. , "Eine Reise", "Panorama", "Andere Wege. Gesammelte Gedichte"
* 2. Juli 1910 Prag (Tschechoslowakei)
† 21. August 1988 London (Großbritannien)
Herkunft
Hans Günther Adler wurde 1910 in Prag-Karolinenthal als Sohn des Buchbinders Emil Alfred Adler und seiner Frau Alice, geb. Fraenkel, geboren. Er entstammte einer Familie des liberalen jüdischen Bürgertums und wuchs mit der deutschen und tschechischen Sprache auf. Über die Atmosphäre in seinem Elternhaus schrieb er später: "Ein milder humanitärer Fortschrittsglaube herrschte vor, der sich in nicht näher bedachten deutschen und österreichischen kulturellen Werten erfüllte."
Ausbildung
A. besuchte 1920/1921 zunächst die Volksschule in Deutsch-Beneschau südöstlich von Prag und war 1921-1931 in einem Freimaurer-Internat untergebracht, eine Zeit, die A. als sehr unglücklich beschrieb. Seine Schulzeit absolvierte er auf dem Staatsrealgymnasium in Mährisch-Trübau (1923-1925) und bis 1927 auf dem Staatsrealgymnasium in Prag. Danach bereitete er sich extern auf das Abitur (1930) vor. Bereits als Schüler schrieb ...